Tierschutz & Naturschutz

5 Tipps für Vogeltränke und Sandbadeplatz im Garten

Die sommerliche Hitze setzt nicht nur uns Menschen zu. Auch Vögel leiden, wenn es zu heiß ist. Mindestens zweimal am Tag müssen sie trinken, um den Wasserverlust auszugleichen. Früher gab es auf Feldwegen oder unbefestigten Hofflächen nach jedem Regenschauer zahlreiche Pfützen. Leider sind diese natürlich Kleinwasserstellen heute sehr selten geworden. Wer unseren heimischen Singvögeln etwas Gutes tun möchte, der kann seinen Garten in eine Vogel-Wellnessoase mit Vogeltränke und Sandbad verwandeln. Dazu finden Sie in diesem Artikel einige praktische Tipps.

Buchfink an einer Vogeltränke - Foto: © Martina Berg
Buchfink an einer Vogeltränke – Foto: © Martina Berg

Tipp 1: Geeignete Vogeltränken

Ein mit klarem Wasser gefüllter ausrangierter Suppenteller oder ein einfacher Blumentopf-Untersetzer  reicht bereits aus. Diese kleinen Tränken brauchen nicht viel Platz und können auch gut auf dem Balkon aufgestellt werden. Dort werden schon bald Spatzen, Meisen, Amseln und Gartenrotschwänzchen die kleine Wasserstelle eifrig zum Trinken und Baden nutzen.




Die Wassertiefe sollte zwischen 2,5 bis 5 Zentimeter betragen und der Rand flach sein. Ganz wichtig ist ein nicht zu glatter Untergrund, damit die Vögel nicht ausrutschen.

Für meinen Garten habe ich einen etwas größeren, schon stark angeschlagenen Ton-Blumentopfuntersetzer zum Vogelbad umfunktioniert. Dieser steht mitten auf dem Rasen. Ein ausrangiertes Schreibtisch-Utensilo aus Speckstein und ein Tonvögelchen beschweren den Untersetzer und dienen der Dekoration. Kein Design-Highlight, wird aber eifrig genutzt:

Blumentopfuntersetzer als Vogelbad - Foto: © Martina Berg
Blumentopfuntersetzer als Vogelbad – Foto: © Martina Berg

Ich beobachte die badenden Vögel sehr gerne von meinem Strandkorb aus, der nur etwa 3 Meter entfernt steht. Die Vögel lassen sich davon nicht stören. Hier habe ich einen Spatz nach seinem Wellnessbad „erwischt“:

Feldsperling nach dem bad - Foto: © Martina Berg
Feldsperling nach dem Bad – Foto: © Martina Berg

Im Vorgarten dient der Kunstoff-Deckel einer zwischenzeitlich entsorgten Wassertonne als Vogelbad und Vogeltränke. Diese Stelle liegt ein wenig verdeckter und wird – weil die Tränke auch etwas größer ist – hauptsächlich von Staren und Amseln genutzt. Gerade an warmen Sommerabenden ist hier so viel los, dass ich meist mehrmals am Tag Wasser nachfüllen muß. Den Deckel habe ich übrigens mittels einer Feile und Sandpapier aufgerauht, damit die Vögel besseren Halt haben.

Alter Deckel einer Wassertonne als Vogelbad - Foto: © Martina Berg
Alter Deckel einer Wassertonne als Vogelbad – Foto: © Martina Berg




Natürlich gibt es auch Vogeltränken und Vogelbäder in allen Größen und für jeden Geschmack im Handel zu kaufen. Wenn Sie mit Ihrem Kauf zusätzlich etwas Gutes für den Tierschutz tun wollen, dann empfehle ich Ihnen den Shop der Deutschen Wildtier Stiftung (hier klicken).

Tipp 2: Der optimale Standort für eine Vogeltränke

Nur wenn sich die Vögel sicher fühlen, dann nutzen sie die Vogeltränke in Ihrem Garten. Der Platz sollte für die Vögel gut einsehbar sein und sich nicht in der unmittelbaren Nähe von Büschen oder hohen Pflanzen stehen. Denn Katzen und andere Räuber nutzen Gestrüpp sehr gerne, um sich an mögliche Beutetiere anzuschleichen.

Mein eines Vogelbad steht völlig frei mitten auf dem Rasen, ringsum gibt es im Umkreis von 3 Metern keine hohen Pflanzen. Das größe „Deckel-Bad“ steht nicht ganz so günstig, wie Sie oben sehen können. Sollten die rundum stehenden Ringelblumen noch mehr wachsen, dann werde ich sie kürzen um den Nachbarkatzen ihre Vogeljagd zu erschweren.

Tipp 3: Vogeltränke sauber halten

Gerade im Sommer muß regelmäßig – mindestens täglich – das Wasser gewechselt werden. Bitte nicht einfach nur Wasser nachgiessen! Die Vogeltränke sollte dabei ausgespült und sauber gewischt werden. In ungereinigten Vogeltränken können sich Salmonellen und der Parasit Trichomonas gallinae schnell ausbreiten. Der Parasit ist ein winziges, einzelliges Geißeltierchen, das in den letzten Jahren für massenhaftes Grünlingssterben verantwortlich war.

Tipp 4: Vogeltränke reinigen

Nicht nur im Sommer sondern auch im Winter brauchen unsere Vögel kleine Wasserstellen zum Trinken und Baden. Motten Sie daher bitte die Vogeltränken im Winter nicht ein. Bei normalem Wetter und im Winter sollte die Tränke mindestens einmal die Woche gründlich gereinigt werden.

Bei Hitze vermehren sich die Trichomonaden und Salmonellen explosionsartig. Eine tägliche Reinigung verhindert die Ausbreitung. Benutzen Sie bitte KEINE Reinigungsmittel (auch nicht angeblich umweltfreundliche!) sondern nur klares Wasser (das natürlich gern heiß sein darf) und eine Bürste. Omas Wurzelbürste leistet hier die besten Dienste!

Bürsten für die Reinigung - Foto: © Martina Berg
Bürsten für die Reinigung – Foto: © Martina Berg

Sie haben keine Lust zum schrubben? Dann können Sie auch abwechselnd zwei Wasserschalen benutzen. Lassen Sie die eine 24 Stunden in der Sonne trocknen, während die andere im Einsatz ist. Die Sonne desinfiziert und tötet alle möglichen Parasiten.

Tipp 5: Sandbadeplatz für Vögel anlegen

Gerade Spatzen und Meisen aber auch zahlreiche andere Singvögel baden nicht nur gern im Wasser sondern auch in Sand. Das hilft ihnen gegen Parasiten im Gefieder. Bieten Sie den Vögeln in ihrem Garten doch auch noch einen Sandbadeplatz an. Suchen Sie einen sonnigen Platz, der wie bei der Vogeltränke möglichst im Umkreis von 3 Metern frei von Büschen ist. Entfernen Sie etwas Humus und füllen Sie die so entstandene Mulde mit feinem Sand auf. Und schon ist der Badeplatz fertig. Alle paar Wochen sollten Sie den Sand austauschen, um möglichen Krankheitserregern vorzubeugen.

Gerade Spatzen sin hingebungsvolle „Sandbader“. Ein sich im Sand wälzender Sperling veruracht bei trockenem Wetter regelrechte Staubwolken und hinterläßt tiefe Kuhlen. Mir macht es sehr viel Spaß, ihnen dabei zuzuschauen.

Spatz beim Sandbad - Foto: © Martina Berg
Spatz beim Sandbad – Foto: © Martina Berg

Machen Sie ihren Garten zur Vogel-Wellnessoase – es kostet wenig Geld und Mühe. Die Vögel werden es Ihnen danken und Sie mit zahlreichen Besuchen in Ihrem Garten erfreuen!

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Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.