Tierisches Wissen

Hübsche Raupen, unscheinbare Schmetterlinge

Als Schmetterlings-Fan streife gehe ich gerade jetzt im Sommer sehr gern auf Foto-Safari an Weges- und Waldränder, durch Wiesen und Gärten. Ich mag auch besonders Schmetterlingsraupen – ja, auch im eigenen Garten und auch, wenn sie meine Blumen und Pflanzen anknabbern. Die Formen- und Farbenvielfalt der Raupen fasziniert mich schon seit Jahren. Und ist Euch auch schon mal aufgefallen, das oft aus den prächtigsten Raupen die unscheinbarsten Schmetterlinge werden?

Okay, das ist nicht immer so. Eine Ausnahme von dieser „Regel“ ist sicherlich der Schwalbenschwanz (Papilio machaon). Doch seht selbst – zunächst eine Schwalbenschwanz-Raupe auf Dill,  einer ihrer Lieblingsfutterpflanzen. Fotografiert habe ich das Tier auf der Kräuterspirale in meinem Garten:

Schwalbenschwanz-Raupe - Foto: © Martina Berg
Schwalbenschwanz-Raupe – Foto: © Martina Berg

Zwar habe ich häufiger Schwalbenschwanzraupen auf meinem Dill, hatte aber leider bisher noch nicht das Glück, einen erwachsenen Falter zu fotografieren. Trotzdem möchte ich Euch natürlich hier auch den Falter zeigen. Für solche Fälle greife ich gern auf Fotos der Bildagentur fotolia zurück, über die auch ich einen Teil meiner Bilder verkaufe.

Schwalbenschwanz - © mirekkijewski - Fotolia.com
Schwalbenschwanz – © mirekkijewski – Fotolia.com



Um nun doch noch meine Behauptung „Hübsche Raupen, unscheinbare Schmetterlinge“ zu belegen stelle ich Euch jetzt zwei Falter vor, die sich nicht nur als Raupen sondern auch als erwachsene Tiere zum Verwechseln ähnlich sehen: den Königskerzenmönch (Shargacucullia verbasci) und den Braunwurzmönch (Shargacucullia scrophulariae).

Am besten unterscheiden kann man die Raupen der beiden Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter anhand der Pflanzen, auf denen sie sitzen. Wie die Namen ja schon verraten, frißt die eine Raupenart Braunwurz und die andere Königskerzen. Ich kenne zwischenzeitlich in unmittelbarer Nähe meines Hauses zwei Stellen, wo ich garantiert jeden Sommer wieder die entsprechenden Raupen finde. Zunächst der Königskerzenmönch:

Königskerzenmönch-Raupe - Foto: © Martina Berg
Königskerzenmönch-Raupe – Foto: © Martina Berg
Königskerzenmönch-Raupe - Foto: © Martina Berg
Königskerzenmönch-Raupe – Foto: © Martina Berg
Raupe des Königskerzenmönchs mit abgestreifter Haut - Foto: © Martina Berg
Raupe des Königskerzenmönchs mit abgestreifter Haut – Foto: © Martina Berg

Auch diesen Schmetterling habe ich als Falter bisher noch nicht gesehen – er ist auch ein überaus gut getarnter Nachtfalter. Nicht einmal bei fotolia gibt es bisher ein Foto des Tieres. Darum mußte ich mir ein Foto bei Wikipedia ausleihen (das aber scheinbar leider nur einen toten Falter zeigt):

Foto: Wikipedia - Dumi - CC BY-SA 3.0
Foto: Wikipedia – Dumi – CC BY-SA 3.0

Und jetzt als nächstes die Raupen des Braunwurzmönchs:

Braunwurz-Mönch (Raupe) - Foto: © Martina Berg
Braunwurz-Mönch (Raupe) – Foto: © Martina Berg
Braunwurz-Mönch (Raupe) - Foto: © Martina Berg
Braunwurz-Mönch (Raupe) – Foto: © Martina Berg

Für den Falter gilt das selbe wie schon beim Königskerzenmönch – kein Foto von mir sondern wieder von Wikipedia:

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Foto: Wikipedia – Dumi – CC BY-SA 3.0

Übrigens findet man die Raupen der oben genanten Schmetterlinge tagsüber völlig frei auf ihren Futterpflanzen. Scheinbar reicht ihre intensive Warnfärbung aus, um mögliche Fressfeinde abzuschrecken.

Ein weiteres Beispiel habe ich noch, auch wieder ein Nachtfalter. Den Mondvogel oder Mondfleck (Phalera bucephala), aus der Familie der Zahnspinner:

Mondvogel-Raupe auf Baumstumpf - Foto: © Martina Berg
Mondvogel-Raupe auf Baumstumpf – Foto: © Martina Berg
Mondvogel-Raupe
Mondvogel-Raupe auf Moos – Foto: © Martina Berg



Mein Archiv enthält auch für diese Raupe kein Foto des ausgewachsenen Tieres – darum wieder einmal ein Foto eines anderen Fotografen von fotolia:

Mondvogel - © M.R. Swadzba - Fotolia.com
Mondvogel – © M.R. Swadzba – Fotolia.com

Das es auch „Anderherum geht“ (unscheinbare Raupe = hübscher schmetterling) zeige ich Euch demnächst auch noch. Bis dahin mein Tipp für Euren nächsten Spaziergang: schut doch am Wegesrand oder in einem Gebüsch mal genauer hin. Dann erntdeckt ihr mit Sicherheit auch die eine oder andere hübsche oder auch unscheinbare Raupe. Um diese zu bestimmen zum Schluß noch ein Linktipp: die Seite „Schmetterling-Raupe“ hilft bei der Bestimmung.

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Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.