Haustiere

Ratgeber zum Kauf von Schermaschinen

Schermaschinen sind ein notwendiges Werkzeug aus dem Agrarwesen: Sie rationalisieren die Fellschneidung von Schafen zur Gewinnung von Wolle für die Textilindustrie. Andere Arbeitstiere wie Pferde belastet das Winterfell bei der Verrichtung ihrer Tätigkeiten für den Bauernhof. Sie fangen schneller an zu schwitzen und sind für einen zügigen Winterschnitt dankbar.

Im Haustierbereich gibt es überdies bestimmte Zuchtrassen von Hunden und Katzen, deren Fell länger wächst, als ihnen guttut. So wächst etwa bei Pudeln und Perserkatzen das Fell so dicht und lang, dass die Tiere bei ihrer Fellpflege gelegentlich einer Unterstützung bedürfen.

Doch welche Schermaschine ist für das eigene Tier die richtige?

Berücksichtigung der Tierart

Zunächst ist es wichtig, dass die Schermaschinen und Schermesser für die Tierhaltung auf die Tierart abgestimmt sind, da sich die einzelnen Arten in puncto Dichte und Länge des Felles erheblich voneinander unterscheiden können. Dieser Aspekt ist nicht so banal, wie er klingt. Viele Hersteller werben unter anderem mit Schermaschinen für Hunde und Katzen, was zwangsläufig dazu führen muss, dass die spezifischen Bedürfnisse der eigenen Tierart nicht richtig berücksichtigt werden können. Deshalb ist eine Schermaschine speziell für Schafe, Pferde, Hunde und Katzen in vielen Fällen einer Schermaschine vorzuziehen, die für mehrere Tierarten geeignet sein soll.

Aufsätze und viele Funktionen erhöhen die Flexibilität

Wenn mehrere Tiere geschoren werden, sollte eine gewisse Flexibilität der Schermaschine gegeben sein, damit sie sich an das jeweils zu scherende Tier anpassen kann. Dies gilt sogar dann, wenn es nur um ein bestimmtes Tier geht, da Felllänge und Felldichte von Körperregion zu Körperregion anders sind. Deshalb ist es wichtig, dass eine Schermaschine über ein ganzes Set an verschiedenen Aufsätzen verfügt, damit immer das Richtige für Hund, Katze, Pferd und Schaf zum Einsatz kommen kann.

Flexibilität ist außerdem bei der Art der Benutzung geboten. So profitieren Tier und Halter davon, wenn die Schermaschine ein Multifunktionsgerät ist, das neben Schneiden auch Stylen, Trimmen, Stutzen und Bürsten kann.

Akku oder Kabel?

Schermaschinen können kabelgebunden sein oder ihre Energie in einem Akku speichern. Schermaschinen mit Akku haben allerdings den Nachteil, dass sie aufgrund ihrer Ausrichtung auf einen sparsamen Energieverbrauch weniger leistungsfähig sind als Schermaschinen mit Kabel. Für den Indoorbereich ist deshalb eine Kabellösung meistens die bessere Wahl.

Im Outdoorbereich kann der Akku sehr praktisch sein. Gute Geräte verfügen sowohl über ein Kabel als auch eine Batterie. Was für Schermaschinen mit Akku spricht, ist die größere Bewegungsfreiheit und Sicherheit, da keine Kabel benötigt werden, die im Eifer des Gefechts zu Stolperfallen werden.

Das richtige Material für die Schermaschine

Schermaschinen können aus verschiedenen Materialien sein. Hochwertige, aber schwere Lösungen mit einer Garantie auf Langlebigkeit sind Edelstahl und Titanstahl, während Keramik den Vorzug aufweist, robuste Eigenschaften mit einem geringen Gewicht zu verbinden. Wem es eher auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ankommt, wählt hingegen eine Schermaschine aus Aluminium.

Am günstigsten, aber auch problematischsten sind Schermaschinen aus Kunststoff, welche die Umwelt belasten und schnell verschleißen können.

Was noch zu beachten ist

Schermaschinen können erhebliche Lautstärken von bis zu 70 Dezibel aufweisen, was nicht jede Tierart stoisch über sich ergehen lassen kann. Besonders bei schreckhaften Katzen, die jedes Geräusch wesentlich lauter wahrnehmen als Menschen, ist eine moderate Lautstärke ein wichtiges Kaufkriterium. Ebenso wichtig ist ein vibrationsarmer Motor, da sich mit diesem die Schur leichter und auch für das Tier angenehmer gestalten lässt.

Bei der Benutzung sollte etwa alle 10 Minuten Spezialöl auf die scharfen Klingen geträufelt werden, was ihre Abstumpfung sowie Rostbildung zu vermeiden hilft. Eine gute Schermaschine weist deshalb Öl im Lieferumfang auf – und Pinsel, mit denen sich die Haare, die am Schurmesser hängen bleiben, wieder entfernen lassen. Ein drittes nützliches Accessoire ist ein Fugenbehälter, in dem die geschorenen Haare Platz finden können, was nach der Prozedur einiges an Arbeit spart.

Foto: © Martina Berg (Alverdissen)

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Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.