Haustiere

Gesundes und leckeres Futter für Ihre Wellensittiche

In Ihrer Heimat Australien sorgen Wellensittiche selbst für Ihre Ernährung und sie wissen von Natur aus, was gesund und lecker ist. In menschlicher Obhut sind die liebenswerten Sittiche auf die Nahrung angewiesen, die Ihnen vorgesetzt wird. So trägt allein der Mensch die Verantwortung dafür, dasss sein gefiederter Freund das richtige Futter in ausreichender Menge bekommt. Nur so bleiben Wellensittiche gesund und munter. Worauf Sie bei der Fütterung Ihrer Wellensittiche achten sollten, verrät Ihnen dieser Bericht.

Foto: © Martina Berg
Wellensittich in einem Astloch – Foto: © Martina Berg

Die Grundnahrung des Wellensittichs

Als Grundnahrung sollten Sie Ihren Wellensittiche eine ausgewogene Mischung aus getrockneten Samenkörnern anbieten. Dabei ist es ziemlich egal, von welchem Hersteller sie die Wellensittich-Körnermischung kaufen, weil die Zusammensetzung bis auf geringfügige Unterschiede nahezu identisch ist. Im Handel erhältliche Wellensittich-Grundnahrung setzt sich wie folgt zusammen:

  • 30 % Glanz- oder Spitzsaat
  • 25 % Silberhirse
  • 20 % Plata- oder Senegalhirse
  • 15 % Nackhafer und Bluthirse
  • 5 % Negersaat
  • 5 % Leinsamen

Besonders gute Mischungen enthalten oft auch noch etwas Japanhirse sowie Kardi- und Perillasaat. Manchmal ist die Grundnahrung auch noch mit sogenannten Jodkörnchen angereichert. Die sollen Schilddrüsenerkrankungen vorbeugen.

Wellensittich-Fütterung - Foto: © Martina Berg
Wellensittich-Fütterung – Foto: © Martina Berg



Wieviel Grundnahrung braucht ein Wellensittich?

Pro Vogel geben Sie morgens zwei Teelöfel in das Fressnäpfchen. Nachmittags nehmen Sie die leeren Hülsen von den Körnern mit einem Löffel ab, damit der Vogel an die vollen Körner herankommt. Wenn am Nachmittag nur noch wenig Samen im Näpfchen sind, dann füllen Sie einen Teelöffel nach. Denn am Abend und am nächsten Morgen braucht der Wellensittich weitere Nahrung. Bieten Sie ihrem gefiederten Hausgenossen immer ausreichend Grundnahrung an. Ein gut gehaltener Vogel, der oft fliegen darf, nimmt immer nur soviel zu sich, wie er braucht.

Ganz wichtig: immer frisches Trinkwasser

Selbstverständlich muß der Wellensittich jeden Tag frisches Trinkwasser bekommen. Gut geeignet ist nicht zu kaltes Wasser aus der Leitung, am besten ist Mineralwasser ohne Kohlensäure. Um das Wasser den ganzen Tag über sauber so halten, ist ein Trinkwasserspender aus dem Zoofachhandel sehr praktisch.

Wellensittich mit grünem Blatt - Foto: © Martina Berg
Wellensittich mit grünem Blatt – Foto: © Martina Berg

Zur Abwechslung: gesunde, vitaminreiche Frischkost

Die Samen-Grundnahrung enthält nicht alle Vitamine, die ein Wellensittich braucht um gesund zu bleiben. Darum ist zusätzliche Frischkost sehr wichtig. Sie bietet dem Vogel auch zugleich eine sinnvolle beschäftigung. Täglich Obst und Gemüse sollten daher selbstverständlich sein. Aber servieren Sie Ihre gefiederten Freund nur Bekömmliches.

Bekömmliches rohes Gemüse:
Auberginen, Chicorée, Erbesen und Erbsenschoten, Fenchel (wenig), Gurke (wenig), junge Löwenzahnblätter, Maiskörner (milchreife), Mangoldblätter, Möhren, unbehandelte Blattsalate (KEINEN Kopfsalat), Paprikaschoten, Sauerampfer, Spinatblätter, Tomaten, Zucchini.

Bekömmliches frisches Obst:
Ananas, Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Himbeeren, Kirschen, Kiwis, Mandarinen, Melonen, Orangen, Pfirsiche, Weintrauben.

Unbekömmlich sind:
Alle Kohlarten, rohe und grüne Kartoffeln, grüne Bohnen, behandelte (gespritzte) Blattsalate, Grapefruits, Rhabarber, Pflaumen, Zitronen und Avocados.

Alle Frischkost darf nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. Sie muß Raumtemperatur haben, gewaschen, trockengerieben und geschält werden. Faulige Stellen schneiden Sie großzügig ab, Verschimmeltes gehört in den Müll.

Frischer geht es nicht! - Foto: © Martina Berg
Frischer geht es nicht! – Foto: © Martina Berg

Zur Frischkost gehören auch Kräuter und Wildpflanzen

Auch in ihrer australischen Heimt finden und fressen Wellensittiche Wildpflnzen und Kräuter. Unsere heimischen sind diesen sehr ähnlich und darum gehören zu einem ausgewogen Weellensittich-Menü.




Aus dem Garten oder der Küche eignen sich Basilikum, Borretsch, Fenchel, Kerbel, Melsisse, Minze und Petersilie als Ergänzung der Grundnahrung. Von einem Spaziergang über ungedüngte Wiesen und unbefahrene Waldwege können Sie Ihrem Wellensittich manches gesunde Leckerli mitbringen: halbreife Samen von Rispengras und Blut-Fingerhirse oder Blätter und Blüten der Zaunwicke. Abgeblühte Gnseblümchen ohne Stengel, geöffnete Samenkpseln von Stiefmütterchen, Blüten und Früchte vom Eingriffeligen Weißdorn sowie Stängel und Blätter von Sauerampfer, Hirtentäschel, Vogelmiere und Wasserkresse fessen Wellensittiche sehr gern.

Spurenelemente und Mineralien

Benötigt werden sie nur in weinzigen mengen, aber ohne sie wird der Wellensittich krnak: Spurenelemente und Mineralien. Die Wichtigsten sind Phosphor und Kalk, diese beiden Stoffe sind in Sepiaschalen, Schnabelwetzsteinen und im Vogelsand enthalten. Halten Sie von Sepiaschalen oder Wetzsteinen immer einen kleinen Vorrat. Denn manchmal stürzt sich ein Vogel heißhungrig auf einen langen unbeachteten Stein und zernagt in in kürzester Zeit.

Welensittiche in einer Voliere - Foto: © Martina Berg
Welensittiche in einer Voliere – Foto: © Martina Berg

Und was mag ein Wellensittich sonst noch so?

Natürlich mag ein Wellensittich alles, was der Zoofachhandel so als Leckerli anbietet. Da gibt es Kolbenhirse, Körnchen, die irgendwelche bis heute nicht bewiesenen Zusatznutzen versprechen, Herzchen, Ringe und Stangen, an denen Samen kleben und sinnvolle Vitaminpräparate. Wenn Ihr Vogel diese Sachen mag, dann gönnen Sie ihm ab und zu etwas davon. Aber achten Sie daruf, dass er nicht zu fett wird.

Und dann gibt es noch einiges, was Sie Ihrem Wellensittich selbst zubereiten können:

  • Hartgekochtes Eigelb, vermischt mit ein wenig Magerquark. Davon darf er wöchentlich einen halben Teelöffel.
  • Frischgeschrotetes Getreide, eingeweicht in etwas lauwarmem Wasser. Täglich eine Löffelspitze.
  • Gekeimte Samen. Bieten Sie ihrem Hausgenossen alle vier Wochen eine „Keimkur“ an.

Wenn Sie diese doch recht überschauben Nahrungsvorschläge beachten, dann werden Sie lange Freude an Ihrem gefiederten Hausgenossen haben.

Nach mehr Informationen über die Haltung von Wellensittichen finden Sie hier in meinem Blog. Sehr empfehlenswert sind auch die Wellensittich-Ratgeberseiten von Fressnapf (hier klicken).

Wellensittich-Paar - Foto: © Martina Berg
Wellensittich-Paar – Foto: © Martina Berg



Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.