Tierisches Wissen,  Tierschutz & Naturschutz

Hunde-Erkrankungen durch Zecken

Mit den steigenden Temperaturen werden leider auch die gefährlichen Zecken wieder aktiv. Sie können einem ausgedehnte Streifzüge durch Wald und Wiese mit dem Hund schon etwas verleiden. Die bei uns vorkommenden winzigen Parasiten gehören zu den Schildzecken und werden auch als „Holzbock“ (Ixodes ricinus) bezeichnet. Und sie übertragen Erreger, die für Mensch und Tier gefährlich sind.

Vorsicht Zecken | Foto: Martina Berg - www.pferdografen.de
Vorsicht Zecken | Foto: Martina Berg – www.pferdografen.de

Anaplasmose – schwere Hundekrankheit

Während der Blutmahlzeit überträgt die Zecke Bakterien, die die weißen Blutkörperchen zerstören. Die Symptome der Hunde-Anaplasmose sind Fieber, Schlappheit, Ödeme an den Beinen, Gewichtsverlust, Störungen des Zentralnervensystems und Blutarmut. Außerdem können Gelenkentzündungen auftreten. In Deutschland kann etwa jede zwanzigste Zecke diese Krankheit übertragen.




Borreliose – vielfältiges Krankheitsbild

Etwa ein Fünftel aller Zecken trägt den Borreliose-Erreger in sich – Tendenz leider stetig steigend. Erst 2 bis 5 Monate nach einem Zeckenstich zeigen sich die ersten Symptome: Gelenkschwellungen und damit verbundene Lahmheit. Dazu kommt Appetitlosigkeit, Fieber, Lymphknoten- und Nierenerkrankungen. Nässende Hauterkrankungen mit starkem Juckreiz und Nervenentzündungen können ebenfalls auftreten. Diese Symptome treten häufig nicht gleichzeitig auf. Das und die lange Inkubationszeit macht eine Diagnose sehr schwierig.

Babesiose – die „Hundemalaria“ ist bei uns angekommen

Bis vor wenigen Jahren gab es Babesiose nur in den Mittelmeerländern und den Tropen. Leider sind die Erreger jetzt auch in Deutschland bei Zecken nachgewiesen. Dadurch stieg auch die Zahl erkrankter Hunde bei uns deutlich an. Die Babesiose wird auch Hundemalaria genannt, weil sie stark der menschlichen Malaria ähnelt: die Parasiten zerstören die roten Blutkörperchen. Zu den Symptomen zählen Schwäche, Mattigkeit, hohes Fieber, blasse bis gelbliche Schleimhäute, Gelbsucht und Nierenversagen. Bei Nichtbehandlung stirbt der Hund innerhalb weniger Tage an Nierenversagen.

FSME – beim Hund nur sehr selten

Die FSME (Frühsommer-Meningo-enzephalitis), eine Form der Hirnhautentzündung, wird durch Flaviviren ausgelöst. Anders als beim Menschen sind Hunde aber in der Regel gegen diese Erkrankung immun. Nur bei bereits erkrankten Hunden mit schwacher Immunabwehr kann es zu einem Ausbruch der Krankheit kommen. Leider endet diese Krankheit bei Hunden meist tödlich.




Schutz gegen Zecken mit Anti-Zecken-Präparaten

Nach jedem Spaziergang sollten Sie Ihren Hund absuchen oder mit einem Kamm durchkämmen. Leider kann es trotzdem vorkommen, daß Sie den einen oder anderen Holzbock dabei übersehen. Und je länger eine Zecke in der Haut steckt, desto länger kann sie Erreger übertragen.

Sie sollten daher Ihren Hund mit Anti-Zecken-Präparaten behandeln. Spot-on-Präparate und Halsbänder mit Repellentwirkung eignen sich hierfür besonders. Risiken und Nebenwirkungen sind bei diesen Mitteln nicht bekannt. Mit dieser Prophylaxe schützen Sie nicht nur Ihren Vierbeiner sondern auch sich selbst und ihre Familie vor den gefährlichen Parasiten.

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Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.