Tierisches Wissen

Die 5 häufigsten Vögel am Futterhaus

Die im Januar 2015 vom NABU durchgeführte Aktion „Stunde der Wintervögel“, an der sich 77.000 Vogelfreunde und Vogelfreundinnen beteiligt haben, ergab die folgenden Top 5 der Vögel, die bei uns überwintern. Die meisten davon sind auch regelmäßige Gäste an den Futterhäuschen und trotzen der Kälte (die ja in diesem Jahr recht moderat ausfiel).




1. Haussperling (Passer domesticus)

Kaum ein anderer Vogel hat sich so dem Stadtleben und dem Menschen angepaßt wie der braun gesprenkelte Haussperling. Obwohl er sich unter uns recht wohl fühlt, nimmt sein Bestand aber leider seit Jahren ab. Dies liegt vor allen Dingen an den zahlreichen Altbausanierungen, die dem fröhlichen Spatz seine Nistplätze rauben. Spatzen lieben es gesellig. Wer ihnen einen Nistplatz bieten möchte, sollte zu einem Spatzenreihenhaus greifen, in dem mehrere Spatzenfamilien unterkommen können. Das Haussperlingsmännchen hat im Gegensatz zum Feldsperling einen grauen Scheitel und keinen Wangenfleck. Die Weibchen sind unscheinbarer und matter braun gefärbt.

Haussperling - Foto: © Martina Berg
Haussperling – Foto: © Martina Berg

2. Kohlmeise (Parus major)

Platz zwei ging wie schon im vergangenen Jahr an die Kohlmeise.  Sie ist die größte bei uns vorkommende Meisenart. Als eine der ersten Frühlingsboten erfreut sie uns mit einem erstaunlich abwechslungsreichen Gesang. Der hübsche und anpassungsfähige Vogel lebt hauptsächlich im Wald, wo er sich von Raupen und Maden ernährt. Im Winter gibt es keine lebende Beute mehr für die Kohlmeise. So wird sie zwangsweise zur zeitweiligen Vegetarierin und findet sich gern am Futterhaus ein. Sie ist an ihrem gelben Bauch und dem schwarzen Bruststrich leicht zu erkennen. Weibchen und Männchen sehen sich recht ähnlich. Die Männchen haben einen dickeren, ausgeprägteren Bruststrich.

Foto: © Erni - Fotolia.com
Foto: © Erni – Fotolia.com




3. Feldsperling (Passer montanus)

Vom Haussperling auf Platz 1 unterscheidet sich das Männchen des Feldsperlings durch einen braunen Scheitel und die ausgeprägten schwarzen Wangenflecken. Er fühlt sich in offenen Landschaften mit Hecken, Waldrändern und Streuobstwiesen wohl. Daher trifft man ihn meist in dörflicher Umgebung an. Das „Landei“ unter den Spatzen ist wesentlich vorsichtiger und scheuer als sein städtischer Verwandter. Auch Feldsperlinge sind überaus gesellig und brüten oft in großen Kolonien. Seinem auserwählten Weibchen bleibt er ein Leben lang treu. Feldsperlinge lieben es, ausgiebige Sand- und Wasserbäder zu nehmen. Ihre Sandbadeplätze verteidigen sie ausgesprochen aggressiv gegen andere Spatzen.

Feldsperling beim Sandbad - Foto: © Martina Berg
Feldsperling beim Sandbad – Foto: © Martina Berg

4. Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Kopfüber an Ästen oder am Meisenknödel zu turnen ist für die Blaumeise eine leichte Übung. Der wunderschöne gelb-blaue Vogel mit der schwarz-Weißen Gesichtszeichnung ist ein sehr lebhafter und frecher Geselle. Die Blaumeise ist kleiner als die Kohlmeise. Sie unterscheidet sich von ihr durch den fehlenden Bruststrich und die hübsche blaue Kappe auf dem Kopf. Ihre Nahrung sind Körnchen und Insekten, die sie gern in Gärten mit altem Baumbestand jagt. Im Winter sucht sie nach überwinternden Larven oder Meisenknödeln. Oft fliegen kleine Blaumeisen-Trupps von einer Futterstelle zur nächsten.

Blaumeise - Foto: © Martina Berg
Blaumeise – Foto: © Martina Berg

5. Amsel (Turdus merula)

Meist steckt eine Amsel dahinter, wenn es im Gebüsch verdächtig raschelt. Die recht großen Vögel halten sich sehr viel am Boden auf, lauschen mit schief gelegtem Kopf nach potentieller Beute (Schnecken, Recgenwürmer und Insekten), die sie dann aus der Erde ziehen. Im Herbst und Winter fressen sie mir Vorliebe Fallobst. Wenn Sie Amseln im Winter etwas Gutes tun wollen, dann leben sie unter das Futterhaus öfter mal eine Apfelhälfte. Das Männchen ist pechschwarz mit leuchtend gelbem Schnabel, das Weibchen schlicht braun. Früher war die Amsel ein reiner Waldvogel, heute bevorzugt er Parks und Gärten. Im Frühjahr ist er am Morgen der erste Vogel, der uns mit seinem schönen Gesang weckt.

Amsel - Foto: © Martina Berg
Amsel – Foto: © Martina Berg

Fünf weitere bei uns in Deutschland überwinternde Vogelarten werde ich Ihnen in den nächsten Tagen vorstellen.



Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.