Tierisches Wissen

Buntes Treiben auf meinem Schmetterlingsflieder

Seit einigen Jahren wächst in meinem Vorgarten, direkt vor dem Fenster meines Arbeitszimmers, ein violetter Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii). In diesem Jahr ist er besonders in die Höhe geschossen: über 3 Meter hoch ist er geworden. Ich liebe es, wenn ich während der Bildschirmarbeit meinen Augen eine Pause gönnen und dabei dem Treiben auf dem violetten Blüten zuschauen kann.

Schmetterlingsflieder vorm Fenster meines Büros
Schmetterlingsflieder vorm Fenster meines Büros – Foto: © Martina Berg

Ursprünglich stammt der Schmetterlingsflieder aus Tibet und China. Als Zierpflanze gelangte er in unsere Gärten und von dort auch in die freie Natur. 1928 wurde die Pflanze in Deutschland erstmals außerhalb einer Gartengrenze auf einer Kiesbank im Rhein entdeckt. Auf brachliegenden Flächen, an Uferböschungen und entlang von Bahngleisen wächst er heute sehr häufig wild.



Die violetten Blütendolden riechen sehr angenehm nach Honig und wie der Name verrät, lockt er zahlreiche Schmetterlinge an, die den süßen Nektar gerne naschen.

Welche Falterarten ich in diesem Sommer auf meinem Fliederbusch beobachten konnte, zeige ich Euch heute.

Da ist der Kleine Fuchs (Aglais urticae), der in diesem Jahr nicht so häufig anzutreffen ist wie in den vergangenen Jahren. Ein hübscher Tagschmetterling aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Er wird auch oft Nesselfalter genannt, weil sich seine Raupen von Brennnesselblättern ernähren.

Kleiner Fuchs auf Flieder
Kleiner Fuchs auf Flieder – Foto: © Martina Berg

Die recht unscheinbaren Raupen findet man im Frühjahr oft in größeren Mengen auf den Blättern der Brennnesseln. Wer also später Kleine Füchse im Garten haben möchte, sollte in einer Gartenecke Brennnesseln anpflanzen (oder einfach wachsen lassen, die siedeln sich ja meist von ganz alleine an).

Raupen des Kleinen Fuchses (Nymphalis, urticae) - Foto: © Martina Berg
Raupen des Kleinen Fuchses (Nymphalis, urticae) – Foto: © Martina Berg

Häufig kann ich auch Distelfalter, Admirale (Vanessa atalanta) und Große Kohlweißlinge (Pieris rapae) beobachten. Dieser Distelfalter (Vanessa cardui) ist schon etwas „zerfleddert“, aber viele Schmetterlinge können selbst dann noch fliegen, wenn Sie nahezu 70 Prozent ihrer Flügelflächen verloren haben.

Distelfalter auf Flieder
Distelfalter auf Flieder – Foto: © Martina Berg

Die gelbe „Sonne“ im Hintergrund ist übrigens eine Ringelblume. Ringelblumen wachsen in meinem Garten unendlich viele. Ich liebe den orange-gelben Blütenteppich!

Admiral
Admiral – Foto: © Martina Berg
Kohlweißling auf Flieder
Kohlweißling auf Flieder – Foto: © Martina Berg

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Kaisermantel (Argynnis paphia) und Tagpfauenauge (Inachis io) sind eher seltene Besucher vor meinem Fenster. In diesem Jahr sind aber Tagpfauenaugen und Zitronenfalter häufiger als sonst.

Zitronenfalter - Foto: © Martina Berg
Zitronenfalter – Foto: © Martina Berg
Kaisermantel - Foto: © Martina Berg
Kaisermantel – Foto: © Martina Berg
Tagpfauenauge und Erdhummel auf Brombeere - Foto: © Martina Berg
Tagpfauenauge und Erdhummel auf Brombeere – Foto: © Martina Berg

Und zum Schluß noch eine absolute Rarität (jedenfalls in meinem Garten): ein Grünes Blatt (Geometra papilionaria). Dabei handelt es sich auch um einen Nachtfalter, den man tagsüber kaum zu Gesicht bekommt.

Grünes Blatt - Foto: © Martina Berg
Grünes Blatt – Foto: © Martina Berg

Ich habe einen sehr schmetterlingsfreundlichen Garten. Wie sieht es bei Dir aus? Was tust Du, um Schmetterlingen eine Heimat zu bieten?



Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.