Zoogeschichten

Zooführer in Buchform – praktisch oder überflüssig?

Der Beutelwolf veranstaltet in diesem Jahr ein Blog-Roundabout, bei dem es jeden Monat um ein anderes tierbezogenes Thema geht. Im Januar war ich mit einem Artikel über das Wisentgehege in Springe dabei. Das Februar-Thema habe ich leider verpaßt. Aber diesen Monat bin ich mit diesem Artikel zum Thema Zooführer wieder dabei.

28-237Zoos und Tierparks zu besuchen und dort zu fotografieren ist eine meiner Leidenschaften. Zusammen mit meiner Freundin Antje, unserem Fotografenhund Michel und unserem Teddybären-Fotograf KramBam gehen wir mehrmals im Jahr in einen Zoo.

Wenn es sich irgendwie einrichten läßt, machen wir auch „Zoo-Urlaub“. Wir gucken uns einen Zoo aus den wir schon immer mal besuchen wollten, buchen ein Hotel und gehen dann drei Tage täglich in diesen Zoo. Das ist besser als Urlaub in der Karibik! 😉

Ein Zooführer ist für mich ein Muss. Gekauft wird er gleich an der Kasse zusammen mit der Eintrittskarte. Bei einem wiederholten Zoobesuch schaue ich vorher erst in meine Bibliothek, ob ich noch einen halbwegs aktuellen Führer besitze. Der kommt dann natürlich mit. Wenn ich vor Ort dann feststelle, dass es einen neuen Führer gibt, wird der dann aber gekauft und der alte bleibt eingepackt.

Ich nutze den Zooführer für eine erste Übersicht und später zu Hause zum Nachbereiten meiner Fotos. Nicht immer kenne ich alle fotografierten Tiere und oft vergesse ich auch, das Gehegeschild zu fotografieren. Dann kann ich die fehlenden Infos in Ruhe nachschlagen.

UR34-014Leider sind viele der in den Zooführer enthaltenen Zoopläne eine schlichte Katastrophe. Eine Orientierung damit ist häufig Glüclsache. Und wenn dann auch noch die Beschilderung vor Ort mangelhaft ist, dann wird aus einem geplanten Rundweg oft ein zielloses Herumirren. Zum Glück gibt es aber auch positive Beispiele wie in Osnabrück: hier gibt es immer einen Faltplan zusammen mit der Eintrittskarte. Den kann man wunderbar in die Hosentasche stecken. Das ist praktischer als der Plan im Zooführer.

Zwischenzeitlich habe ich eine umfangreiche Sammlung von Zooführern. Dabei sind auch einige ganz alte Schätzchen, die ich im Rahmen von Bibliotheks-Aufkäufen erstanden habe. Statt diese nun in meinem Antiquariat „Die Bücher-Berg“ anzubieten, haben sie einen Platz in meinem Bücherregal gefunden. Besonders interessant sind für mich Zooführer von heute noch bestehenden Zoos. Herrlich, wenn man die Weiterentwicklung eines Zoos anhand der Bilder in den Zooführer nachverfolgen kann.

Obwohl ich immer einen Zooführer kaufe, lege ich auch viel Wert auf informative Tafeln an den Tiergehegen. Denn nicht immer habe ich Lust, jedesmal in einem Buch zu blättern, um zu erfahren, welches Tier ich denn gerade vor mir habe.

3-176Vor einigen Jahren habe ich mich sehr über den Zoo in Hannover geärgert, der seine Gehege teilweise gar nicht oder aber nur sehr spärlich beschriftet hatte. Als ich dies bei einem Zoo-Scout bemängelte, bekam ich eine sehr aufschlußreiche Antwort: „Das ist so gewollt. Die Besucher sollen sich ja schließlich einen Zooführer kaufen!“

Finde ich persönlich ziemlich unverschämt, zumal die Eintrittspreise in Hannover schon an Abzocke grenzen. Aber vielleicht ist das ja heute anders, ich war seit damals aus Protest nicht mehr in Hannover im Zoo (und auch, weil ich dieses Disneyland der deutschen Zoos einfach nicht mag).

Schade finde ich es immer, wenn es in einem Zoo keinen Zooführer gibt. Bei den heutigen stark gesunkenen Druckkosten sollte kein Zoo oder Tierpark auf einen Zooführer verzichten. Er dient auch über den aktuellen Besuch hinaus als Werbeträger, wird häufig gesammelt und bringt dem Zoo zusätzliche Einnahmen.

Wie ist Ihre Meinung zu Zooführern? Praktisch oder überflüssig?

 

Buchtipps:

Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.