Tierische Irrtümer

Sagenhafte Dickhäuter: Was ist dran an den Elefanten-Legenden?

Kaum ein Tier hat die menschliche Fantasie so beflügelt, wie den Elefanten, unser größtes lebendes Landtier. Dies liegt vermutlich einerseits an seiner schieren Größe und anderseits an seinem Sozialverhalten innerhalb einer Herde.

Zwei Elefanten Kopf an Kopf - Foto: © Martina Berg
Zwei Elefanten Kopf an Kopf – Foto: © Martina Berg

Viele Geschichten erzählen von den „grauen Riesen“ und zahlreiche „geflügelte Worte“ rund um Elefanten gibt es. Einige dieser Redewendungen und Legenden werde ich heute einmal auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersuchen.



Dick wie eine Elefantenhaut

Die Haut eines Elefanten ist tatsächlich mit zwei bis 4 Zentimetern nicht gerade dünn. Diese Tatsache wird aber gern mit Unempfindlichkeit gleichgesetzt und das ist schlicht falsch. Tatsächlich ist Elefantenhaut extrem tastempfindlich und gegen die lästigen Insekten badet es gern in Sand und im Schlamm. Würde er die Stiche nicht spüren, wären diese Schlammpackungen überflüssig.

Elefantenhaus - Foto: © Martina Berg
Elefantenhaus – Foto: © Martina Berg

Elefanten vergessen nie

Ein Märchen ist das angeblich so fabelhafte Gedächtnis der garuen Riesen. Angeblich vergißt ein Elefant ja beispielsweise ein ihm geschehenes Unrecht sein Leben lang nicht. Heute ist erwiesen, dass Elefanten zwar alles speichern, was für ihr Überleben wichtig ist wie Gerüche und Geräusche. Aber darin sind sie nicht besser oder schlechter als andere Tiere.

Ein Elefant hat Angst vor Mäusen

Elefanten sind nicht besonders mutig und beäugen alles Fremde erst einmal aus respektvoller Entfernung. Selbst eine Elefantenherde zieht sich zurück, wenn sie einem unbekannten Lebewesen begegnet. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um einen kleinen Hund oder eine Kuh handelt. Sobald der Elefant aber erkannt hat, wie harmlos eine Maus ist, dann wird er sie einfach ignorieren oder sogar platt treten, wenn sie ihm nicht schnell genug aus dem Weg geht.

Elefant - Foto: © Martina Berg
Elefant – Foto: © Martina Berg



Elefanten werden uralt

Freilebende Elefanten sterben meist bevor sie 50 Jhare alt sind. Sie werden also gar nicht so alt, wie häufig behauptet wird. In Gefangenschaft können sie allerdings um einiges älter werden. Den bisherigen Altersrekord hält ein Elefant, der im Zoo von Taipeh (Taiwan) lebte. Er starb 2003 im Alter von 86 Jahren.

Elefanten ziehen sich zum Sterben auf Elefantenfriedhöfe zurück

Dieses Gerücht fußt wohl auf den Funden größerer Ansammlungen von Elefantenknochen. Heute werden diese Knochen aber als Überreste von Unfällen (eine Herde geriet in Morast und verendete dort) oder von Elefantentreibjagden durch teirische oder menschliche Jäger. Die „letzte Reise“ eines alten Elefanten zur Grabstätte seiner Ahnen ist jedenfalls bis heute noch nicht beobachtet worden.

Kennen Sie weitere Redewendungen und/oder Sprichwörter rund um die faszinierenden garuen Riesen? Dann freue ich mich über Ihren Kommentar zu diesem Artikel.

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Martina Berg ist Chefin von Bogensport Deutschland. Sie schießt Blankbogen, ist DFBV-Trainerin und Autorin von Bogensport-Büchern. Als Fach-Händlerin kennt sie sich auch mit Compound- und Recurvebögen aus. Dies ist ihr Hobbyblog.